Im aktuellen Spiegel 19/2007 habe ich auf Seite 160 den Artikel „Drang zum Ding“ entdeckt. Dort geht es um Menschen, die Objekte lieben. Gut, der Mann liebt sein Auto, die Frau ihre Schuhe, das haben wir alle schonmal gehört. Hier geht aber es um wahre Liebe. Hier geht es um sexuelle Zuneigung zu Objekten. Hier geht es um sogenannte Objektophile oder Objektsexuelle genannt.
Hier geht es z.B. um einen Mann, der mit 12 Jahren eine Hammondorgal liebte und eine langjährige Beziehung pflegte. Aktuell ist der Mann (41 Jahre alt) mit einer Dampflokomotive ein Paar. Und weil das technische Innenleben von Dingen, ihn richtig in Wallung geraten lässt, hatte er auch Seitensprünge bei Reperaturarbeiten. So begann eine heiße Liebesgeschichte mit einer defekten Heizung.
Eine Frau verliebte sich in das World Trade Center und hat sich diese als Modelle nachbauen lassen. Mit den Türmen wird auch gekuschelt. Mal im Bett, mal in der Badewanne, wie es verliebte machen. In einem Polylux (ARD) Beitrag gab es sogar eine Hochzeit zwischen einer Frau und der Berliner Mauer.
Wer hier glaubt, ich würde mir einen Scherz erlauben, wird enttäuscht. Es ist absolut ernst und ist durch mehrere Quellen abgedeckt. Ich habe im Internet geforscht und mehrere Hinweise gefunden, die diese Art der Sexualität bestätigen. Menschen, die Beziehungen, Partnerschaften nur zu Objekten aufbauen.
Und auch hier gibt es Homosexualität. So soll eine metallverarbeitende Maschine, in die sich eine Frau verliebt hat, auf Anhieb eine weibliche Präsenz haben. Und auch ein Mann, der sich ständig in Notebooks verliebt, verliebt sich nur in männliche Laptops. Seine Flirt-WebSite ist hier nebenbei, Ebay. Ebay als Kontaktmarkt für Objektophile?
Da bekommt Telefonsex eine völlig neue Bedeutung. Während wir sofort an teure Telefonnummern denken und an Frauen, die uns was ins Telefon hauchen, denken Objektophile sofort an das Objekt (das Telefon) selber. Was ok ist, da deutlich billiger, als diese Rufnummern. Also Vorsicht, wenn jemand sagt: „Ruf mich mal auf dem Handy an, die Vibration ist so schön.“ Das könnte ein Objektsexueller sein.
Einen TV-Beitrag von Polylux (ARD) habe ich auch entdeckt und bringe Euch diesen hier. Polylux hat zwar noch das Video auf deren Server, aber leider finde ich den Artikel selber nicht. So konnte ich aber das Video entdecken und hab so die Polylux-WebSite mit meinem Blog verbunden. Schaut Euch mal das Video an:
http://www.polylog.tv/static/modVideocast/videoPlayer.swf
(Videoquelle: Polylux WebAuftritt Polylog.de)
An Polylux: Bitte lasst das Video so lange es nur geht Online.
Und nun zu Euch: Habt Ihr davon jemals gehört? Oder seit Ihr auch mit Objekten wie z.B. einen Kran verheiratet? Was haltet Ihr von diesem durchaus ernsten Thema?
Angelo Johannes
19/05/2007
Mir gefällt die Sachlichkeit, mit der du das sensible Thema behandelst, denn hier im Net ist dazu viel übler und niveauloser Mist zu finden.
Die beiden Personen aus dem Polylux-Film haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen ordentlichen und mutigen Beitrag geleistet. Die Personen vom Spiegelartikel kenne ich. Es sind angenehme, humorvolle und intelligente Menschen. Leben und leben lassen finde ich, schließlich sucht sich niemand heraus, in wen oder was oder überhaupt er/sie sich verliebt.
Lieben zu können ist ein Segen.
Gruß, Anjo
Moehli
19/05/2007
Hi,
in der Tat fehlt hier die Sachlichkeit. Ich akzeptiere auch die Neigungen der Menschen, solange niemanden geschadet wird. Alles ok, aber ich muß zugeben, das ich dies auch nur schwer in meinen Kopf bekomme. Und das darf ich auch zum Ausdruck bringen. Ich habe keinen Schrott geschrieben, sonder die Situation anständig erklärt, mit eigener Meinung und wie immer auch mit der einen oder anderen Spitze. Ich muß nicht sachlich sein, da ich einen Blog schreibe und kein Newsmagazin.
Angelo Johannes
19/05/2007
Hi Moehli,
schade, dass du meinen Kommentar falsch verstanden hast. Ich hatte dich dafür gelobt.
Gruß, Anjo
Moehli
19/05/2007
Da kannst Du mal sehen wie ich mich bei diesem Artikel eingeschätzt habe. Ich hatte eher das Gefühl, doch etwas zu scharf geschrieben zu haben.
Sternennebel
21/05/2007
Hallo Moehli,
auch mir gefällt die Art, wie du das Thema in deinen Blog einführst. Deine Erklärung trifft den Kern, dessen was gemeint ist und das eben sachlich und anständig, was ich mir in der Weise auch vom Spiegel gewünscht hätte.
Gänzlich vermissen lässt der Spiegel z.B. auch, den von Dir erbrachten Hinweis, dass es da zum Thema, nachlesbare und seriöse Quellen im Internet gibt.
Was den Spiegelartikel selbst betrifft, fand ich ihn, auch entgegen dem mutigen Polylux-beitrag, entäuschend, weil ich die schnoddrige und eher auf sensationslüsternen Spitzen abzielende Art der Darstellung, von einem Magazin, wie dem Spiegel, so nicht erwartet hätte.
Das erst recht bei einem so sensiblen Thema wie Objektophilie, bei dem die wenigen Aktiven einer sehr kleinen Minderheit echte Pionierarbeit leisten müssen, damit ihre Ausrichtung, ebenso wie Homosexualität, oder SM z.B., als eine Normalität anerkannt wird, also als etwas, was, wenn auch seltener vorkommend, eben auch zum Leben dazugehört und man es nichtmehr, nur, weil es eben seltener, noch unbekannter und darum skurriler erscheinen mag, nicht länger in Frage stellt.
Einfach um es zu verstehen und als gegeben hinzunehmen, muss man es weder in allen Einzelheiten verstehen, noch nachvollziehen können. Das erwartet niemand.
Auch als Objektophiler darf man/hat man natürlich seinen Humor und so finde ich auch das Beispiel, wie man Telefonsex, unter einem anderen und neuen Licht sehen kann, irgendo durchaus sehr zutreffend.
Handys mit Vibrationsalarm regen nuneinmal die Phantasie, durchaus nicht nur die eines objektophilen Menschen, an.
Aber das nur am Rande.
Gruss und weiter so
Sternennebel
babsi
03/01/2008
hi, ich untersuche das thema im regionalen und es wäre toll, von jemandem aus wuppertal mehr zu erfahren.ich verspreche absolute diskretion, brauche einfach mehr material.
ossi
06/12/2009
habe damals alles gesehen rtl 2 nach den frauentausch lustigs wie ein mann lok verliebt ist